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"Linda spricht mit": Kenneth Nasoe Najeme vom Afrika Kultur und Wohlfahrt e.V.

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Linda Buers: Heute bin ich mit dem Herrn Najeme verabredet; Ansprechpartner, Vorsitzender, Geschäftsführer und Vertretungsberechtigter des Vereins "Afrika Kultur und Wohlfahrt e.V." Das Interview findet am Telefon statt, da ich gerade aus Spanien zurückgekehrt bin. Guten Tag, Herr Najeme! Nachdem ich im letzten Monat den Spanischen Elternverein vorgestellt habe, freue ich mich, heute mit Ihnen über den Verein "Afrika Kultur und Wohlfahrt e.V." zu sprechen.So können wir Ihren Verein in unserer Mitgliederzeitung bzw. unserem digitalen Newsletter migo präsentieren. Herr Najeme: Guten Tag! Linda Buers: Wann wurde Ihr Verein gegründet und wie Mitglieder hat Ihr Verein heute? Herr Najeme: Der Verein wurde am 28.03.2009 gegründet; heute haben wir 43 Mitglieder.  Linda Buers: Wo finden Ihre Aktivitäten statt? Herr Najeme: An verschiedenen Orten, denn wir haben kein eigenes Vereinslokal. Die meisten Aktivitäten finden in Altendorf statt, außerdem im Marienheim, einer katholischen Einrichtung. Dort gibt es einen Saal und 4 Seminarräume, die man benutzen kann. Im "Treff Altendorf", das ist ein Jugendzentrum, machen wir unsere Workshops. Sportveranstaltungen finden auf dem Sportplatz Essen West statt. Linda Buers: Erzählen Sie uns bitte etwas über die Geschichte Ihres Vereins! Herr Najeme: Als Student ist mir aufgefallen, dass viele Menschen Hilfe brauchten bei Behördengängen, Übersetzungen, Dolmetschen und dabei Briefe zu schreiben. Also gründete ich mit einigen Personen aus Kamerun, Ruanda und Nigeria 28.3.2009 den Verein. Wir haben zuerst Kindern geholfen, die Probleme in der Schule hatten und die Eltern zur Schule begleitet. Wir haben anderen AfrikanerInnen mit Angelegenheiten bei der Ausländerbehörde geholfen. Wie Sie wissen, gibt es auch dort Probleme. Auch beim JobCenter läuft es manchmal nicht so gut. Dann sind wir auf die Idee gekommen, Nachhilfe anzubieten, welche dann im "Treff Altendorf" stattfanden. Viele Kinder kamen aus der Stadtmitte. Deshalb sind wir ins Marienheim umgezogen.Ich habe Kontakt zum Jugendamt bekommen.  Das Jugendamt hat gesehen, dass wir gute Arbeit machen und hat uns vorgeschlagen einen Antrag zu stellen, damit wir als Jugendhilfeträger nach §75 SGB anerkannt werden. Das ging durch den Kulturausschuss usw. 2014 wurden wir dann anerkannt. In Zusammenarbeit mit der Stadt Essen bieten wir jeden Sommer Workshops an, zum Beispiel Kochen, Backen, Musik- und Kulturworkshops. Wir machen Ausflüge und bieten Aktionen an, die über den Ferienspatz angeboten werden. Wir haben uns vernetzt, um Probleme zu lösen. Wir haben auch Feste gefeiert.2018 wurden wir Mitglied im Verbund.Wir arbeiten auch zusammen mit dem "Arbeitskreis Jugend" der Stadt Essen (AKJ). Durch das Jugendamt bin ich auf den "Essener Verbunde der Immigrantenvereine" gestoßen. Dort lud man uns ein, am Projekt "Dialog mit Afrika" teilzunehmen. Es gab Schulungen und ich wurde Mitglied der Lenkungsgruppe. Von 2015 bis zum Ende des Projektes haben wir viel erreicht. Wir erstellten einen Afrika Atlas, der einen Überblick über afrikanische MO sowie über städtische und kirchliche Anlaufstellen für Afrikanerinnen und Afrikaner in Essen bietet. Linda Buers: Was kostet die Mitgliedschaft in Ihrem Verein? Herr Najeme: Die Mitgliedschaft kostet 5,- € monatlich. Es ist aber leider nicht einfach die zu bekommen, da viele Sozialhilfeempfänger dabei sind. Oft müssen wir beschließen, diese von der Zahlung des Beitrags zu befreien. Linda Buers: Bitte erzählen Sie mir etwas über Ihr Engagement in Afrika. Herr Najeme: Wir haben zwei Partner in Afrika. Im Agrarbereich geht es darum, den Bauern bessere Methoden zu zeigen, wie sie die Erträge ihrer Ernte steigern können.Das zweite Projekt heißt "Kamerun Culture und Welfare". Im Südwesten von Kamerun ist die Armut besonders groß. Dort betreiben wir ein Programm "Bildung gegen Armut". Nur mit Bildung können die Afrikaner aus der Armut und den schlechten Lebensbedingungen herauskommen. Die Leute sollen etwas lernen, was sie direkt anwenden können. Dort konnten wir zum Beispiel Computer spenden. Linda Buers: In wie fern hat sich die Pandemie auf ihre Arbeit ausgewirkt? Herr Najeme: Statt uns persönlich zu treffen, haben wir uns oft per zoom ausgetauscht. Viele Aktivitäten sind ausgefallen. Es war auch nicht möglich Sachspenden nach Afrika zu bringen. Normalerweise fliegen wir ja persönlich dorthin. Linda Buers: Wie unterscheiden Sie sich von anderen afrikanischen Vereinen? Herr Najeme: Unser Verein umfasst verschiedene afrikanische Länder. Wir versuchen das Image aller Afrikaner durch Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarkeit in der Stadt zu verbessern und Vorurteile abzubauen. Linda Buers: Am 10.04.2019 sind Sie dem Essener Verbund der Immigrantenvereine beigetreten. Damit hat sich die Anzahl unserer Mitgliedsvereine auf insgesamt beachtliche 83 Migrantenselbstorganisationen erhöht.In wie fern konnten Sie bisher von dieser Mitgliedschaft profitieren ? Herr Najeme: Ich konnte sehen, wie Andere arbeiten. Dadurch habe ich wichtige Informationen bekommen und erfahren, welche Hilfsmöglichkeiten es gibt. Dann wurde ich in den Vorstand gewählt. Inzwischen informiere ich mich über die Website und den Newsletter. Ich denke, dass die Vernetzung mit anderen Vereinen und Institutionen sehr wichtig ist auch um doppelte Angebote zu vermeiden. Linda Buers: Welchen Rat können Sie Vereinen geben, die sich erst vor kurzer Zeit gegründet haben? Herr Najeme: Man sollte gut aufpassen und die Regeln, die in der Satzung festgehalten werden, streng beachten. Linda Buers: Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Herr Najeme: Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Essen intensiviert wird, eine bessere Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit der Vereine und als drittes die Inklusion von Afrikanern in Verwaltung und Politik. Linda Buers: Vielen Dank für dieses Interview. Weiterhin viel Erfolg und – bleiben Sie gesund. Herr Najeme: Vielen Dank, es war mir eine Ehre. KontaktAfrika Kultur und Wohlfahrt e.V.45143 EssenSchmitzstr. 7 AnsprechpartnerHerr Kenneth Nasoe NajemeTel.: 0049 (0) 201 85096278mobil: 0049 1520 4905906  www.akw-ev.de

migo - die digitale Mitgliederzeitschrift des Essener Verbundes der Immigrantenvereine e.V.

Der Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. freut sich, Ihnen migo - die neue digitale Mitgliederzeitschrift vorzustellen.

migo steht für „Migration - Integration - Gesellschaft - Oekonomie“ und damit für viele Themen in unserer heutigen Zeit. migo soll sowohl dazu beitragen, die Kommunikation unter den Mitgliedsvereinen zu verbessern, als auch viele interessierte Essenerinnen und Essener über die vielfältigen Angebote und Nachrichten aus unserer Stadt, aus unserem Land und der Bundesrepublik zu informieren.

migo erscheint monatsweise als Newsletter und wird Themen u.a. aus Wirtschaft, Recht, Sport, Bildung, Gesundheit, Nachrichten über Aktivitäten der Migrantenvereine, Berichte aus Rat und Politik und vieles mehr umfassen.

Der „Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.“ ist ein Dachverband aller gemeinnützigen Migrantenorganisationen in Essen. Seit der Gründung in 2000 ist er stetig gewachsen. Heute erreicht er eine Mitgliederzahl von über 70 Migrantenorganisationen aus über 20 Herkunftsländern. Von dieser Zusammenarbeit profitieren MitbürgerInnen ausländischer Herkunft in erster Linie, aber auch die Stadt und die gesamte Bevölkerung in Essen.

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