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Migrantenkinder haben schlechtere Bildungs- und Jobchancen

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Eingewanderte Eltern haben höhere Bildungsziele für ihre Kinder. Trotzdem erreichen Migrantenkinder oft nicht das gleiche Bildungsniveau wie Gleichaltrige ohne ausländische Wurzeln. Wie eine neue Studie herausgefunden hat, sind die Gründe vielfältig.

Kinder von Migranten haben in Deutschland deutlich schlechtere Erwerbs- und Einkommensperspektiven. So lag der Anteil der Erwerbstätigen bei den 25- bis 44-Jährigen mit Migrationshintergrund im Jahr 2017 bei 72,3 Prozent, bei Gleichaltrigen ohne Einwanderungsgeschichte dagegen bei 87,2 Prozent, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln ergab. Grund sei neben Sprachproblemen vor allem, dass Menschen mit Migrationshintergrund oft nicht das gleiche Bildungsniveau erreichten wie Gleichaltrige ohne ausländische Wurzeln, selbst wenn sie in Deutschland geboren oder im Kindesalter eingewandert seien. Über die Studie hatte zunächst die Düsseldorfer Rheinische Post berichtet. Demnach ist die Erwerbssituation von Menschen, die in Deutschland geboren oder im Kindesalter eingewandert sind, nur etwas besser als die von Migranten, die erst im Erwachsenenalter nach Deutschland gekommen sind. So lag 2017 die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle bei Menschen mit Migrationshintergrund mit 14 Prozent als doppelt so hoch wie bei nicht Eingewanderten (6,1 Prozent). Aber auch bei in Deutschland geborenen Kindern von Migranten lag der Wert bei 9,9 Prozent. Eingewanderte Eltern haben höhere Bildungsziele Den Grund dafür sehen die IW-Forscher vor allem im durchschnittlich niedrigeren Bildungsniveau von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. So hatte im Jahr 2016 ein knappes Drittel (31,2 Prozent) der in Deutschland geborenen 25- bis 44-Jährigen mit Migrationshintergrund keinen berufsqualifizierenden Abschluss. Bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund waren es 11,8 Prozent. Der geringere Bildungserfolg liege nicht an niedrigeren Bildungszielen der Eltern, betonten die Wissenschaftler. Im Gegenteil hätten eingewanderte Eltern oft sogar höhere Bildungsziele für ihre Kinder. Jedoch seien vergleichsweise viele von ihnen bildungsfern und einkommensschwach. Es gebe schon im Kindergartenalter erhebliche Kompetenzunterschiede zwischen Kindern mit und ohne Einwanderungsgeschichte. Zudem besuchten viele Kinder aus Migrantenfamilien erst relativ spät Betreuungseinrichtungen, wodurch sie nicht früh genug Deutsch lernten. Durch ihre schlechteren Leistungen am Ende der Grundschule gingen deutlich weniger Kinder aus Migrantenfamilien aufs Gymnasium und machten Abitur. Faktor Diskriminierung nicht untersucht Ob und welche Rolle Diskriminierung und Rassismus im Bildungssystem spielen, haben die Wissenschaftler nicht untersucht. Wie aus einer anderen Studie der Universität Mannheim hervorgeht, werden Schüler mit ausländischem Namen bei gleichen schulichen Leistungen schlechtere bewertet. Verglichen wurden Diktat-Noten bei gleicher Fehlerzahl. Die Forscher empfehlen, vor allem die frühkindliche Bildung auszubauen und Migrantenfamilien für ihren Wert zu sensibilisieren. Zudem müssten die Sprachförderung ausgebaut und Lehrer und Erzieher gezielt aus- und fortgebildet werden. Die Autoren der Studie sprechen sich zudem für auf die Berufswelt ausgerichtete Sprachkurse für erwachsene Einwanderer und eine passgenaue Nachqualifizierung aus. (epd/mig) Quelle: MIGAZIN, www.migazin.de

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