Kulturzentrum Dzemat Essen e.V.
Beschreibung der Geschichte, Ziele, Inhalte, Schwerpunkte und Zielgruppen des Vereins
Das Kulturzentrum Essen ist einer der ersten bosnisch-herzegowinischen Kulturvereine in der Bundesrepublik Deutschland. Die ersten Schritte des Vereins datieren aus dem Jahre 1981. In diesem Jahr kam auf Wunsch einiger Bosniaken Herr Ibrahim ef. Omerdic für den Fastenmonat Ramadan als Vorbeter. Ein Jahr später, 1982, wurde für den Fastenmonat Ramadan Herr Ismail ef. Bardi engagiert. In diesen zwei Jahren hat man ein sehr beharrliches und ernsthaftes Verlangen nach einem eigenen Kulturzentrum mit integriertem Gebetsraum feststellen können. Initiatoren und Gründer des Kulturzentrums in Essen waren: Fehric Husein, Neimarlija h. Fadil, Dedic Camil, Bulic Mumin, Imamovic Hasan, Peckovic Mujo, Salatovic Osman, Cosic h. Safet, Cosic Husnija, Kavazovic Jusuf, Fetic Mustafa, Cosic Uzeir i Fehric h. Nusret. Die zuständige islamische Vereinigung in Bosnien-Herzegowina bestimmte im Jahr 1983 Herrn Muharem ef. Sijercic als ständigen Vorbeter für den Gebetsraum des Kulturvereines. Es wurden adäquate Räumlichkeiten angemietet. Der Verein bekam eine eigene Satzung und wurde in das Vereinsregister der Stadt Essen aufgenommen. Anfang 1987 kehrt, wieder auf Anweisung der islamischen Vereinigung in Bosnien-Herzegowina, Herr Muharem ef. Sijercic in seine Heimat zurück und arbeitet dort fortan in seinem Arbeitsfeld weiter. Die Islamische Vereinigung entsendet Herrn Dzemal ef. Hasandica nach Essen, welcher noch heute als Vorbeter und geistiger Beistand seine Aufgaben im Verein wahrnimmt. Über Jahre hinweg arbeiteten die Mitglieder im Verein und unterstrichen dadurch die Existenzberechtigung der Vereinigung. Der Wille, immer bessere und großartigere Erfolgserlebnisse zu erzielen half ihnen dabei. In den Vorstand wurden Personen gewählt, die durch ihr Handeln und ihre Arbeit das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigten. Gemeinsam mit ihrem Vorbeter waren sie stets bemüht, den Verein materiell zu stärken, geistige Fortschritte zu erzielen und eine immer größer Anzahl von Mitgliedern zu werben, um damit die Gemeinschaft zu stärken und zu festigen. Diese Erfolge wurden offensichtlich, als Ende 1990 die Idee ein eigenes Gebäude zu kaufen aufkam. Das Projekt startete sehr erfolgreich, denn der bestimmte und aufrichtige Wunsch der Mitglieder dieses Projekt zu unterstützen war sofort zu erkennen. Die Geschehnisse ab 1992 in Bosnien und Herzegowina zwangen uns, das Projekt zunächst auszusetzen und unsere gesamte Kraft und Anstrengung der Hilfe der Bedürftigen in diesem Land zu widmen.
Im Laufe des Krieges wurde vielen Menschen die sich in Ihrer Not an uns wandten, geholfen. Es wurden Nahrungsmittel, Medikamente, Bekleidung, Geld und andere Güter in dieser Zeit gesammelt und durch uns in das Land Bosnien und Herzegowina transportiert. Ende 1996 beschlossen wir, das Projekt des Immobilienkaufes wieder aufleben zu lassen. Wir waren uns über die bevorstehenden Schwierigkeiten auf unserm Weg sehr bewußt. Erneut startete das Vorhaben sehr erfolgreich. Heute hat unser Verein seine eigenen Vereinsräume. Es wurde ein Objekt mit einem ca. 100 m² großem Gebetsraum, einem Lehrraum, Waschgelegenheiten, einem Büro, einer Wohnung für den Vorbeter und noch zwei zusätzlichen Wohnungen gekauft. Zu dem Gebäude gehört auch ein etwa 50 m² großer Garten und das Objekt befindet sich in dem Stadtteil, in welchem der überwiegende Teil der Vereinsmitglieder lebt. Das Objekt wurde für ca. 169.000 € gekauft. Die notwendigen Renovierungsarbeiten wurden den Anforderungen entsprechen sehr qualitätsbewußt durchgeführt. Es wurden nach den Bauplänen des Architekten neue Installationen, Fenster, Türen, Heizkörper, feuerfeste Decken und Waschräume eingebaut. Das alles bedeutete eine hohe finanzielle Investition und erheblichen körperlichen Aufwand. Mit Gottes Hilfe haben wir die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Vereinigungen in Deutschland die uns dabei finanziell unterstützt haben und bei allen Anderen, die uns ihre Hilfe angeboten haben. Wir bedanken uns bei jedem der uns seine unentgeltliche Mitarbeit zur Verfügung gestellt hat.
Natürlich haben die Mitglieder unseres Vereins dabei die meisten Kraftanstrengungen unternommen und verdienen dafür die allergrößte Hochachtung und den gebührenden Dank. Die Mitglieder haben alle Schwierigkeiten und Hindernisse, die den Kauf des Gebäudes und die anschließenden Renovierungsarbeiten begleiteten, hervorragend gemeistert. Der Vorstand, der Vorbeter und sämtliche Mitglieder haben diese Prüfung mit bravour bestanden. Wir beglückwünschen allesamt.
Die eigenen neu bezogenen Räumlichkeiten gaben unserer Vereinsarbeit eine neue Qualität. Der Verein zählt heute 160 Mitglieder. Der freiwillige Religionsunterricht ist sehr gut besucht. Von insgesamt 80 angemeldeten Teilnehmern besuchen 65 regelmäßig den Unterricht. Die Abschlußprüfungen der Teilnehmer finden jährlich statt. Viele ehemalige Teilnehmer, welche heute vielleicht schon eigene Familien haben, können aus dem Kur´an lesen und können beten. Beim Freitagsgebet sind viele junge Mitglieder anzutreffen.
Die allgemeine Situation des Vereins ist mehr als zufriedenstellend und wir sehen weiteren Herausforderungen mit Freude entgegen. Vorbeter Dzemal ef. Hasandic und die Mitglieder des Vorstandes koordinieren alle zuvor genannten Aktivitäten sowie alle anderen den Verein betreffenden Angelegenheiten. Wir unterstützen aktiv alle Tätigkeiten unseres Dachverbandes, der „Vereinigung Islamischer Gemeinden der Bosniaken in Deutschland e.V. (VIGB)“, in Kamp-Lintfort. An dieser Stelle möchten wir das Datum des Einzuges in unser neues Gebäude erwähnen. Im Vorfeld des Fastenmonates Ramadan, am 12.12.1998 haben wir die Räume unseres Gebetsraumes eingeweiht und haben auch das erste mal in ihnen gebetet. In den Gesichtern der anwesenden Mitglieder konnte man ihre Freude und Zufriedenheit gut erkennen. So manche Freudenträne war Zeugnis des tiefen Wohlbehagens all derjenigen die das Glück hatten diesen lang ersehnten Moment zu erleben. Die Anwesenheit des Herrn Ramiz ef. Memis und des Herrn Duran ef. Pintol haben der bescheidenen Festlichkeit den gebührenden Rahmen verliehen. Die gesamten Kosten für unser neues Heim, inklusive der Herrichtung unseres Gebetsraumes, belaufen sich auf ca. 250.000 €. Es müssen jetzt noch die übrigen Wohnungen renoviert und verschieden kleinere Reparaturarbeiten vorgenommen werden.
Aktivitäten
Wir, das Kulturzentrum Dzemat Essen e.V., verstehen uns als ein an islamischen Grundwerten orientierter bosnisch-herzegowienischer Kulturverein welcher ausschließlich gemeinnützige Zwecke in religiösen, sozialen und kulturellen Bereichen verfolgt. Alle unsere Aktivitäten geschehen in enger Absprache mit den in Deutschland ansässigen islamischen Verbänden bosnisch-herzegowienischen Ursprungs und vor allem mit unserem Dachverband, der „Vereinigung Islamischer Gemeinden der Bosniaken in Deutschland e.V. (VIGB)“, in Kamp-Lintfort. Diese ist ihrerseits und damit auch alle anderen untergeordneten Vereine der Islamischen Vereinigung in Bosnien-Herzegowina unterstellt.
Wir unterstützen Aktivitäten zur Erhaltung des friedlichen Miteinanderlebens sowie kultureller Zusammenarbeit und Ausweitung der freundschaftlichen Aktivitäten zwischen den ausländischen und deutschen Gesellschaftsgruppen, geben Hilfestellung in sozialen Angelegenheiten und sind geistiger Beistand in religiösen Belangen der Gemeindemitglieder, insbesondere tragen wir zur Lösung ihrer Probleme bei, z.B. hauptamtlicher Vorbeter, etc.
Liste der Vorstandsmitglieder
- 1. Vorsitzender: Herr A. Brcaninovic
- 2. stellv. Vorsitzender: Herr S. Hajdarovac
- 3. Schriftführer: Herr Dz. Kurspahic
- 4. Kassenwart: Herr Z. Tursic
Aktuelle Mitgliederzahl
ca. 350 MitgliederInnen
Kulturzentrum Dzemat Essen e.V.
Rahmstr. 253
45326 Essen
Sanel Hajdarovac
Delegierter
Kontakt
Telefon | 0201 343480 |
hajdarovacsanel(at)freenet.de | |
Webseite | www.dzemat-essen.de |
Social Media
https://facebook.com/Dzemat-Essen-171662729543254 |
Der „Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.“ ist ein Dachverband aller gemeinnützigen Migrantenorganisationen in Essen. Seit der Gründung in 2000 ist er stetig gewachsen. Heute erreicht er eine Mitgliederzahl von über 70 Migrantenorganisationen aus über 20 Herkunftsländern. Von dieser Zusammenarbeit profitieren MitbürgerInnen ausländischer Herkunft in erster Linie, aber auch die Stadt und die gesamte Bevölkerung in Essen.